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Lars' Farbe klarAlfred-Herrhausen-Schule Düsseldorf

Die Alfred-Herrhausen-Schule

Städtische Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung (Primarstufe und Sekundarstufe I)

„ Jede Gesellschaft kann auf Dauer nur so intelligent, leistungsfähig und erfolgreich sein wie die Menschen, aus denen sie besteht. Es kommt deshalb darauf an, immer wieder Bedingungen zu schaffen, die es erlauben, alle in ihr vorhandenen Fähigkeiten und Talente voll zu entfalten und auszuschöpfen.“ (Alfred Herrhausen)

Diese Aussage Alfred Herrhausens ist als Grundaussage der sonderpädagogischen Arbeit der Alfred-Herrhausen-Schule zu verstehen. Alle Schülerinnen und Schüler dieser Schule haben zahlreiche Fähigkeiten und Talente. Um diese voll entfalten zu können, benötigen sie ein annehmendes Klima und optimale Bedingungen. Im Rahmen der Namensgebung der Schule im Dezember 1999 hat sich das Kollegium der Alfred-Herrhausen-Schule einstimmig dazu entschlossen, diese Aussage, die nach wie vor uneingeschränkte Gültigkeit hat, zum Leitsatz der täglichen sonderpädagogischen Arbeit zu bestimmen.

Die Alfred-Herrhausen-Schule ist eine städtische Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen sowie Emotionale und Soziale Entwicklung. Sie wird von 220 Schülerinnen und Schülern aus dem gesamten Düsseldorfer Süden, vorwiegend jedoch aus den Stadtteilen Garath, Hellerhof und Benrath, besucht. Es wird an vier Standorten in den Klassen 1 – 10 unterrichtet. Die Schule wird als Offene Ganztagsschule geführt. Die Stammschule liegt im Stadtteil Garath im Düsseldorfer Süden. Der Stadtteil entstand in seiner jetzigen Form zwischen 1960 und 1970 und weist eine Historie auf, die bis in das 14. Jahrhundert reicht. Im Rahmen der Urbanisierung entstanden in kurzer Zeit auf kleiner Fläche zahlreiche Mietwohnungen und wenig Eigenheime. So wohnen auf 3,6 Quadratkilometern fast 20.000 Menschen. Dies entspricht einer Durchschnittszahl von 5.265 Einwohnern pro Quadratkilometer. Das Stadtbild ist von vielen Betonflächen, rot geklinkerten Gebäuden und einer mehrstöckigen Bauweise geprägt. Das große Mietangebot, die niedrigen Preise und der soziale Wohnungsbau bestimmten die Bevölkerung des Stadtteils. Ein hoher Ausländeranteil, seit drei Jahren eine verstärkte Ansammlung von sog. „Russlanddeutschen“, vermehrt Sozialhilfeempfänger und die wenig anheimelnde Bauweise führten dazu, dass der Stadtteil über die Grenzen Düsseldorfs hinweg negativ bekannt wurde. Von Seiten der Stadtverwaltung, der Kirchen und der Jugendhilfeträger wird viel investiert, um einer Ghettoisierung entgegen zu wirken.

Die meisten Schülerinnen und Schüler unserer Schule haben in ihrer bisherigen Schullaufbahn negative Erfahrungen gemacht. Mit individuellen Förderangeboten, zahlreichen Projekten, einer umfassenden Berufs- sowie Lebensvorbereitung und einem guten Schulklima versuchen wir das Interesse am Lernen und eine positive Lebenshaltung wieder aufzubauen. Ein eindeutiges und mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam entwickeltes Regelwerk liefert die Basis für ein freundliches und harmonisches Miteinander. Zur Verbesserung unseres Angebots arbeiten wir mit zahlreichen außerschulischen Partnern, ortsansässigen Unternehmen, Institutionen und Schulen zusammen. Feste Kooperationen und breit gefächerte Netzwerke helfen uns, unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu fördern und zu fordern. Die „Öffnung“ des Schullebens ist somit auch ein wichtiger Schritt entgegen einer möglichen sozialen Ausgrenzung durch fehlendes Selbstwertgefühl bzw. manifestierter eigener und fremder Vorurteile und Erfahrungen. Insbesondere der Austausch und das gemeinsame Erleben mit Schülerinnen und Schülern anderer Schulformen ist hierbei hervorzuheben.
Die Kunst spielt seit Bestehen der Alfred-Herrhausen-Schule eine wichtige Rolle im Schulprofil. Neben dem „klassischen“ Kunstunterricht in Klassen, AGs und Projekten wurde „Das Atelier“ in den 90 er Jahren als eine von fünf Abteilungen der Schülerfirma „AHOI“ gegründet. Zunächst wurden vorwiegend kleinformatige Gegenstände erstellt: Schmuck, Karnevalsorden, Glas- und Porzellanmalereien, Holzblumen. Mit der Umorganisation der Schülerfirma im Jahr 2000 wurden neue Einsatzgebiete akquiriert: Großformatige Bilder, Kunstobjekte und Wandgestaltungen im Düsseldorfer Süden. Zahlreiche Ausstellungen und Exponate stehen u.a. als Beweis für die Leistungsfähigkeit der Schülerfirma AHOI.

Durch konkrete Baumaßnahmen im öffentlichen Raum haben unsere Schüler die Möglichkeit ergriffen, ihre Kompetenzen und Talente zu zeigen. Es wurden Baukunstwerke geschaffen, die im Stadtteil nachhaltig auf die Fähigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler verweisen.

Das Konzept „Schulkunst“ entspricht in den Bereichen Nachhaltigkeit, Förderung individueller Kompetenzen, Vernetzung von Arbeit und Außendarstellung die Leitgedanken unserer Arbeit. Die Teilnahme am vorliegenden Projekt wird durch die Schulleitung und das Kollegium ausdrücklich gewünscht und unterstützt.