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Fachtagung Schulkunst

interne Tagung

Pilottreffen KünstlerInnen

Andrea von Lüdinghausen und Doris Weinberger, 13.12.2011, Foto Nathalie Dimic

Der zweite Teil der Tagung „Auftakt Schulkunst“ fand am 13. Dezember 2011 im Atelier von Ute Reeh in Düsseldorf statt. Übergeordnete Themen waren Qualifizierung und Supervision, Darstellung der Positionen und der jeweiligen Erfahrungen, sowie
Definition der Ziele des Netzwerks.

TeilnehmerInnen waren Birte Endrejat, Künstlerin, Berlin; Fee Kyriakopoulos, Architektin, Berlin; Andrea von Lüdinghausen, Künstlerin, Hannover; Jo Meyer, Architekt, Düsseldorf; Christiane Oppermann, Künstlerin, Hannover; Ute Reeh, Künstlerin, Düsseldorf; Doris Weinberger, Künstlerin, Bremen; Nathalie Dimic, Protokoll.


0.1. Vorstellungsrunde

Nach der Begrüßung durch Ute Reeh beginnt der zweite Tagungstag mit einer kurzen Vorstellungsrunde aller Teilnehmenden.

0.2. Einführung und gemeinsame inhaltliche Strukturierung des zweiten Tagungstages

Ute Reeh fasst die ersten Ergebnisse des gestiegen Tagungstages zusammen und führt in die Thematik des zweiten Tagungstages ein. An diesem Tag geht es darum, die Projektbeteiligte (bereits involvierte wie zukünftige Beteiligte) zusammenzubringen und an den jeweiligen Erfahrungen partizipieren zu lassen. Ute Reeh stellt erste Themengruppen vor, die innerhalb der Tagung besprochen werden können. Anschließend werden ergänzende Themen, Ideen und Fragen aller TeilnehmerInnen gesammelt und in mehrere Bereiche geordnet.

0.3 Die Themen
Gruppe I:
Konkrete Umsetzung/Das Bewegen innerhalb bestehender Strukturen:
1. Qualitätsbenennung/Ziele
2. Bewegung in Machträumen
3. Mit wem arbeite ich?
4. Probleme der Ausführung am Beispiel: „Umgang mit Ecken“

Gruppe II:
Berlin-Projekt von Fee Kyriakopoulos:
1. Bestandsaufnahme „Campus Efeuweg“
2. Kooperation mit „Schulkunst. Kunst verändert Schule e.V.“/Schnittpunkte der Projekte

Gruppe III:
1. Begriffs- und Zielbestimmungen:
Partizipation oder multiple Autorenschaft
Teilhabe am künstlerischen (Gesamt-)Prozess
2. Ausrichtung
3. lose Sammlung persönlicher und gemeinsamer Ziele


Gruppe IV:
Website/Netzwerk:
1. praktische Gestaltung, Kommunikation
2. Erscheinungsform(en) der Projektdokumentation

Gruppe V:
Juristische Fragen/Vertragsformen:
1. Welche Punkte müssen im Vertrag enthalten sein?
2. Wie errechnet sich das Gehalt?
3. Wie kann die Erfüllung des Vertrages gewährleistet werden?

Gruppe VI:
Resümee, oder: Welche Erwartungen werden an das Netzwerk gestellt?

1. Gespräch zur Gruppe I: Ziele der „Schulkunst. Schule verändert Kunst e.V.“ und die konkrete Umsetzung der Projekte
Ute Reeh beginnt die inhaltliche Einführung mit einem Beispiel aus ihrer Praxis: Für die Arbeit an Schulen ist es ihr wichtig, dass alle, die sich innerhalb der Schulstruktur bewegen, über das Projekt und den Projektverlauf informiert sind und dass alle in der praktischen Umsetzung des Projektes einbezogen werden.

1.1 Schulkunst an der Förderschule
Am Beispiel der Förderschule Düsseldorf erklärt Ute Reeh, wie sie bei der Auswahl der Fußbodenfarbe und der Gestaltung der Toilettenkacheln versucht hat alle Schüler und Schülerinnen einzubeziehen. Im weiteren Schaffensprozess arbeitet sie zum Einen mit ganzen Klassenverbänden und zum Anderen mit kleineren Gruppen. Die gemeinsame Arbeit im Klassenverband stärkt den Zusammenhalt der Klasse und schafft Identifikation mit dem Projekt und den gemeinsam entwickelten Plänen. Die konkrete Umsetzung der Pläne geschieht oft in kleinen (rotierenden) Gruppen. Hierfür hat Ute Reeh den Flur als geeigneten Arbeitsraum für sich entdeckt: Einzelne Schüler und Schülerinnen treten aus den Klassen heraus und haben die Möglichkeit (partiell) am Schulkunst-Projekt zu partizipieren. Durch diesen konstanten Wechsel/das Rotieren der Gruppen kann ein kontinuierlicher Kommunikations- und Reflektionsprozess gewährleistet werden.

Beispiel: Terrasse der Förderschule
Die Schüler und Schülerinnen der Förderschule haben für ihre Schule eine riesige Terrasse entworfen, die wie eine gigantische Bühne zum Mittelpunkt des Schulkomplexes wird. Das in sich geschlossene Schulgebäude wirkt von außen unscheinbar, verschlossen und fast versteckt. Durch die neue Terrasse erhält die Schule nicht nur ein neues lebendiges Zentrum in der Mitte des Schulkomplexes, sondern auch eine repräsentative Öffnung nach außen. Das „Sich-Öffnen“ und „Sich-Zeigen“ durch die riesige Terrasse spricht für das (neue) Selbstbewusstsein der Schüler und Schülerinnen.

Exkurs 1: Versicherung der Geräte und Haftpflicht
Ute Reeh lässt die Schüler und Schülerinnen mit professionellen Geräten arbeiten, die zum Teil fragil und wertvoll sind bzw. deren außerordnungsgemäße Handhabung zu Verletzungen oder zu Beschädigungen des Gerätes führen kann. Daher sollte eine zusätzliche Versicherung für die eigenen Geräte abgeschlossen werden, um mögliche Beschädigungen oder Verluste abzudecken. (Siehe Punkt 5.2)
Zum eigenen Schutz ist es sehr wichtig, dass das Schulkunst-Projekt als schulische Veranstaltung an der Schule verortet (eventuell im Rahmen des Ganztages) und über die Schule versichert ist.

1.2 Schulkunst am Heinrich-Hertz-Berufskolleg
Bereits zu Beginn des Schulkunst-Projektes am Heinrich-Hertz-Berufskolleg in Düsseldorf stellte sich eine neue Herausforderung für die Gestaltung des Projektes: Ute Reeh bemerkte einen starken Druck der Schüler und Schülerinnen, die Sorge hatten den prüfungsrelevanten Schulstoff zu verpassen. Es ist wichtig realistisch einzuschätzen, wie viel Raum den Schüler und Schülerinnen für die (Mit-)Gestaltung des Schulkunst-Projektes zur Verfügung steht und nach Möglichkeit „Offene Räume“ mit dem Schulleiter und dem Lehrpersonal zu schaffen. Das Engagement für Schulkunst sollte nicht in Konkurrenz zu prüfungsrelevanten Fächern stehen, sondern soll einen ganz eigenen Wert und Raum im Schulalltag darstellen. Zudem ist es sicherzustellen, dass Schulkunst-Projekte nicht in Form einer Schul-AG und einer Mittagspausen- oder Abendveranstaltung am Schulalltag angeschlossen, sondern in den Schulalltag integriert wird. Diese möglichst vollständige Integration ist wichtig für die Qualität des Projektes und eröffnet eine große Identifikationsmöglichkeit aller am Schulsystem beteiligter Personen. Jene umfassende Teilhabe am Projekt wirkt aber nicht nur identifikationsfördernd, sondern die gemeinsame Beteiligung der unterschiedlichsten Charaktere, Talente und Blickwinkel eröffnet auch ein unvorhersehbares schöpferisches Potential und gestalterische Möglichkeiten, die sonst nicht denkbar wären. Desweiteren wächst die eigene Wertschätzung der Schüler und Schülerinnen, indem sie etwas für die Schule tun. Es gehört zum Selbstverständnis von Schulkunst, das für die Projektarbeit keine Noten vergeben werden.
Frage 1: Wie kann es gelingen intensiv/effektiv mit einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern zu arbeiten und gleichzeitig alle Schülerinnen und Schüler der Schule in das Projekt einzubeziehen?
Dieses kann zum Beispiel durch konstante Stammgruppen geschehen (optimal wäre eine Klassengemeinschaft), die als Manager des Projektes fungieren. Zusätzlich werden für konkrete Aufgaben/Fragestellungen immer wieder andere Klassen einbezogen. Es muss gewährleistet werden, dass alle Aufgaben transparent verteilt und alle Ergebnisse transparent kommuniziert werden.
Frage 2: Wie findet man eine Klasse, mit der man arbeitet?
Um eine Klasse zu finden, mit der man arbeiten möchte, ist es wichtig mit den Lehrern und Lehrerinnen der Schule zu kommunizieren. Oftmals fällt die Wahl auf die Klasse, von denen alle meinen, dass „man mit denen nicht arbeiten kann“, d.h. die nach Meinung des Lehrpersonals besonders schwierig ist. In diesem Fall kommt es zu einer Entlastung der Lehrperson und oftmals zu unerwartet guten Arbeitsprozessen und überraschenden Ergebnissen. Ein anderes Entscheidungskriterium kann aber auch sein, dass man mit der Klasse arbeitet, mit deren Klassenlehrer/Klassenlehrerin man eine gute Ebene findet.
Beispiel: Begehbarer Plan
Ute Reeh plant für die nächste Woche einen Workshop im Heinrich-Hertz-Berufskolleg und möchte hierfür den Architekten um einen riesigen Plan des Schulgeländes bitten. Der Plan soll das gesamte Schulgelände 1/10 wiedergeben und den Schülerinnen und Schülern eine Vorstellung von den Dimensionen ihrer Planungen geben. Hintergrund dieser Methode ist die Kritik des Beirats, der sagte, dass das geplante Projekt am Heinrich-Hertz-Berufskolleg zu groß ist. Ute Reeh möchte mit diesem riesigen, begehbaren Plan die Angst vor der Größe brechen! Zudem unterstreicht sie die Wichtigkeit von Plänen und Modellen, welche quasi als „Brückenschlag“, der die ersten Entwurfszeichnungen ein Stück näher in die Realität rücken.

Exkurs 2: Multiplikationen/Öffentlichkeitsarbeit
Um die Selbstverständlichkeit des Schulkunst-Projektes in der Öffentlichkeit zu stärken, können beispielsweise lokale Medien einbezogen werden, die regelmäßig über den Projektverlauf berichten. Solche Medienpartnerschaften können bei den Schülern und Schülerinnen das Gefühl in ihrer Arbeit ernst genommen zu werden verstärken und das Bewusstsein der Schulleitung für den Wert der Kooperation mit Schulkunst verdeutliche.
Innerhalb der Tagungsgruppe kommt die Kritik auf, dass solche (Medien-)Präsenz nicht nur zu verstärkter Aufmerksamkeit und Selbstverständlichkeit führen kann, sondern auch zu großen Erwartungshalten. Ute Reeh unterstreicht die zunehmende Erwartungshaltung durch zunehmende Präsenz, aber empfindet diese als einen erwünschten Motor, der die Arbeit vorantreiben kann.

Exkurs 3: Rechtliche Frage/Fotorechte
Es ist unbedingt notwendig, dass bereits zu Beginn des Projektes und der Projektdokumentation das Abbildungsrecht der Schüler und Schülerinnen (durch die Eltern!) einholt wird.

1.3 Umgang mit Ecken
Innerhalb eines größeren Projektes kommt es immer zu verschiedenen Herausforderungen und Entscheidungen. Aktuell steht Ute Reeh vor der Herausforderung, wie sie mit einer „Ecke“ umgehen soll. Die Schülerinnen und Schüler haben ein Treppenhausgelände entworfen, das in der konkreten Umsetzung verschiedene Schwierigkeiten für den Schlosser bereithält. Wie reagiert man auf solche Ecken und inwieweit darf man sich von dem Entwurf entfernen ohne von der ursprünglichen Idee/Qualität einzubüßen?
Frage: Prozessimmanente Lösungsansätze oder Starrheit?

2. Gespräch zur Gruppe II: Das Berlin-Projekt von Fee Kyriakopoulos
Fee Kyriakopoulos berichtet der Tagungsgruppe von ihrem Projekt „Campus Efeuweg – Modell(e) für eine neue Gropiusstadt“ in Berlin.
Mit ProfessorInnen und Studierenden der TU Berlin und der Bauhausuniversität Weimar sollen hier neue Ideen für einen richtungweisenden Campus für Bildung, Sport und Freizeit rund um den Efeuweg entwickelt werden. Die beteiligten Partner wollen mit den AkteurInnen und Verantwortlichen vor Ort ein Zukunftsbild für eine neue Qualität des Lebens in der Gropiusstadt entwerfen.
Die Gropiusstadt ist eine Berliner Plattenbausiedlung, in der sich zahlreiche Bildungseinrichtungen, Sport- und Freiflächen befinden, die beziehungslos zueinander stehen. Die Abschottungen der einzelnen Einrichtungen untereinander können den heutigen Anforderungen an den Bildungsbetrieb (Ganztagsschulen) und den pädagogischen Notwendigkeiten (Bewegung) nicht gerecht werden. Mit der Einrichtung des Bildungsverbundes Gropiusstadt sollen die Potenziale der am Efeuweg versammelten Einrichtungen aufgespürt und ausgeschöpft werden. Es sollen städtebauliche und architektonische Entwürfe erarbeitet werden, deren Maßnahmen, Eingriffe und Ergänzungen dieses Areal zu einem Campus verbinden und eine lebendige Bildungslandschaft entstehen lassen.
Konkret: Für Neuerschaffung einer Mensa für alle Schulformen wurde vom Umweltamt (?) ein Wettbewerb („Methodenkoffer“) ausgeschrieben. Für die Gestaltung des Eingangsbereiches von drei Schulen gibt es ein Budget von 280000€.
In die Projektplanung „Campus Efeuweg – Modell(e) für eine neue Gropiusstadt“ sind einerseits Lehrende und Studierende der TU Berlin und der Bauhausuniversität Weimar involviert, wie aber auch andere Institutionen, wie etwa das Umweltamt oder das Atelier le balto (http://www.lebalto.de/).

Fee Kyriakopoulos wurde mit der Leitung des Projektes „Campus Efeuweg – Modell(e) für eine neue Gropiusstadt“ beauftragt und möchte ein paar Fragen an die Schulkunst-AkteurInnen stellen.
Frage 1: Einbindung in die Lehre
Die Modellplanung für Campus Efeuweg soll in die Ausbildung von ArchitektInnen eingebunden werden. (Beteiligungsprozesse in Ausbildungsprozesse)
Frage 2: Einbeziehung von KünstlerInnen
Sollen weitere Institutionen/AkteurInnen an der Planung einbezogen werden? Im Raum steht die Berliner Künstlergruppe Skulpturenpark Berlin (http://www.skulpturenpark.org/)
Hinzunehmen von KünstlerInnen? Ja/nein/wie?
Finanzierung durch Kunst am Bau-Mittel
Frage 3: Kooperation mit Schulkunst/Schnittstellen
Zudem stellt sich die Frage, inwieweit das Berliner Projekt zu dem Schulkunst-Projekt passt und wie eine Kooperation aussehen kann. Die TagungsteilnehmerInnen erkennen zahlreiche Schnittstellen beider Projekte und sprechen sich einstimmig für eine Kooperation zwischen Schulkunst und Campus Efeuweg aus.

3. Gespräch zur Gruppe III: Begriffs- und Zielbestimmungen
Bereits im Vorfeld ist den TagungsteilnehmerInnen aufgefallen, dass gleiche Begriffe für unterschiedliche Sachverhalte bzw. Kontexte benutzt werden oder aber auch gleiche Sachverhalte und Kontexte durch unterschiedliche Begriffe umschrieben werden. Für den weiterführenden Dialog wird vorgeschlagen, dass Definitionen für die Begriffe gesammelt und in einem der Website angegliederten Glossar allen AkteurInnen der Schulkunst. Kunst verändert Schule e.V. zugänglich gemacht werden.

3.1 Zu erfassende Begriffe:
- Partizipation
- multiple Autorenschaft
- Teilhabe am künstlerischen (Gesamt-)Prozess
- prozesshafte Ermächtigung
- dialogisches Entwerfen
- Beteiligungsverfahren
- Urheberrecht/gemeinsames Urheberrecht (juristische Definition)

3.2 Benennungen der Ziele
Im Weiteren geht es um die Benennung der persönlichen und projektimmanenten Ziele, welche die TagungsteilnehmerInnen an Schulkunst - Kunst verändert Schule e.V. richten. Ein essentielles Ziel von Schulkunst ist es das Schulsystem in Bewegung zu bringen. Kunst vermag es neue Impulse zu setzten und selbst in festgefahrene Systeme dynamische Momente zu initiieren.
Zudem sollten regelmäßig Zwischenergebnisse gesammelt und konkret formuliert werden. Zu diesen Zwischen- oder auch Teilergebnissen gehört zugleich zu Projektbeginn das gemeinsame Aufspüren der Potentiale und Qualitäten der eigenen Schule/Schulstrukturen und erst in einem zweiten, dritten und vierten Schritt werden die Missstände und Möglichkeiten aufgedeckt.


3.3 Ziele. Eine lose Sammlung der Tagungsgruppe:
- Eigene Struktur entwickeln, Klärung in allen Bereichen. Systeme erforschen
- Hierarchiebereiche öffnen/unterwandern
- Grundsätzliche Achtung aller Beteiligten
- Von Ideenentwicklung ohne Zielvorstellung. Alle bis zum qualitativ hochwertigen Ergebnis in Transparenz
- Kunst als gleichberechtigter Bestandteil im Unterrichtsprogramm
- Präzision in vielschichtiger Unübersichtlichkeit
- jemanden finden mit dem man sich über Architektur als Vehikel unterhalten kann
Vehikel:
Bauen als gesellschaftlicher Diskurs, gesellschaftliche Prozesse in Form bringen, Gesellschaftliches Abbild
- Wachstum eines gemeinsamen Bildes begleiten
- darauf achten, dass das Bild in der Realisierung immer veränderbar bleibt
- Bedürfnis Düngemittel zu sein
- als Keim für Wachstum vor Ort
- Kinder ernst nehmen in ihren Kompetenzen
- Wie gestaltet sich Lebensraum Schule?
- Was bewirkt ein solcher Schaffensprozess in den Menschen und in Bezug auf ihr späteres Leben? Fähigkeit Lebensraum zu gestalten
- Kunst gesellschaftlich neu etablieren und inhaltlich neu besetzen
- ich will lernen, will Dinge erfahren, die ich vorher nicht zu Ende denken konnte
- Anstoß sein
- Respekt vor Kompetenzräumen
- Offenheit bewahren, Veränderbarkeit
- von sich weg denkend auf was drauf gucken zu können
- einiges Verständnis anzweifeln
- Präzise Formulierungen finden
- Räume der Präzision
- Respekt vor Kunst
- Spiegelmöglichkeiten schaffen -> Erkenntnis -> strategische Cluster
- Abbildungen sammeln für Systeme mit denen man operiert
- gemeinsame Kommunikationsform, die mit künstlerischen Mitteln arbeitet, jenseits der Sprache. Ideen mitteilen und den Blick schärfen.
- Medium/Mittel/Form? Abbildungsmedien
- strukturelle Möglichkeiten auf die wir alle zurückgreifen können (Rüstzeug)
- Geld verdienen
- Respekt
- Skelett/Wirbelsäule mit gemeinsamen Nerven
- Gesprächspartner finden für Abbilder von Gesellschaft s. Jo.
- Wie schafft man es Möglichkeiten/Bilder zu schaffen die Kunstprozesse vermitteln
- gute Fotografien machen lassen
- Netzwerkbasis schaffen nach innen und nach außen -> Anforderungen erfüllen
- Website mit einer einfachen Oberfläche, die visuall deutlich macht worum es geht
- künstlerische Evaluation (z.B. mit dem Medium Film)

4. Gespräch zur Gruppe IV: Website/Netzwerk
Es soll an einer Erweiterung der Schulkunst-Website gearbeitet werden, die einerseits einen guten Überblick/Dokumentation über die verschiedenen Schulkunst-Projekte ermöglicht und andererseits als Kommunikationsportal für die verschiedenen AkteurInnen dient.
Die gemeinsame Internetpräsenz soll Dokumentationsplattform der Netzwerkaktivitäten sein und durch eine einfache Nutzung gewährleisten, dass alle WebsitebesucherInnen schnell an die richtigen Informationen/Inhalte zu gelangen. Neben der einfachen Handhabung soll die Website aber auch die künstlerische Qualität des Projektes visualisieren. Ein Beispiel einer Website von einer KünstlerInnengruppe, die gleichermaßen künstlerische wie informative Momente in ihrer visuellen Gestaltung verbindet: http://www.damensalon.net/

4.1 Konkrete Ansprüche an die neue Website:
- gute Verständlichkeit
- schnell ans Ziel kommen
- Offenheit
- Glossar
- visueller Bezug zum künstlerischen Schaffen

5. Gespräch zur Gruppe V: Juristische Fragen/Rechte und Pflichten
In der fünften Themengruppe werden juristische Fragen/Probleme formuliert, die am späteren Nachmittag an den Rechtsanwalt Guido Haussmann gestellt werden können. Hierzu gehören Fragen zur Verantwortlichkeit und Haftbarkeit, wie auch versicherungstechnische und vertragsrechtliche Fragen.


5.1 Aufsichtspflicht
Es ist wichtig, dass das Schulkunst-Projekt als schulische Veranstaltung an der Schule verortet ist (eventuell im Rahmen des Ganztages) und über die Schule versichert ist. (Siehe oben)

5.2 Geräteversicherung
Da die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Spezialgeräten arbeiten, die zum Teil fragil und wertvoll sind bzw. deren außerordnungsgemäße Handhabung zu Verletzungen oder zu Beschädigungen des Gerätes führen kann, ist es wichtig im Vorfeld zu klären, wer die Verantwortung für mögliche Beschädigungen oder Verluste trägt. Für die eigene Unabhängigkeit empfiehlt Ute Reeh eine über zusätzliche Geräteversicherung abzuschließen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 300€ im Jahr bei der Versicherung HDI.

5.3 Verträge
Gerade die Anfangsphase des Projektes wird oftmals durch unklare Strukturen gekennzeichnet. Noch bevor die Projektfinanzierung steht, müssen etliche Gespräche geführt, Kooperationspartner gesucht und Anträge gestellt werden. Das heißt: Es muss im Vorfeld Arbeit geleistet werden, ohne die Sicherheit zu haben, dass das Projekt auch realisiert wird.
Deshalb sollte sichergestellt sein, dass Kunst am Bau Mittel bereitstehen. Rückgreifende Bezahlungen für die Vorarbeit sind im Regelfall nur schwer möglich.
Ute Reeh hat mit der Stadt Düsseldorf für Künstler ein Honorar von 50,-€ (zuzüglich MwSt. und KSK) pro Schulstunde vereinbart. Die Berechnung des Honorars orientiert sich an den Gehältern von angestellten Lehrern und berücksichtigt die Brutto-Brutto-Situation von freiberuflichen Künstlern und Künstlerinnen. Im Einzelfall kann das in der Realität auch dazu führen, dass sehr vorbereitungsintensive Phasen nicht gut bezahlt sind. Werden 10 Stunden Vor- und Nachbearbeitung für eine Doppelstunde nötig, sinkt der Verdienst ins marginale. Nachdem sich die Projekte eingespielt haben sieht es besser aus.
In die Kalkulation der Projektfinanzierung einzubeziehen ist einzubeziehen:
1. Schulstunden innerhalb des Schulkunst-Projektes
2. Treffen mit den Rechtsanwälten, Architekten, weiteren Beteiligten
3. Treffen mit den Ämtern
4. …
Es ist unbedingt zu gewährleisten, dass die AkteurInnen des Schulkunst-Projektes für jedes offizielle Treffen bezahlt werden. Es darf nicht sein, dass von ihnen als einzige erwartet wird solchen Sitzungen ehrenamtlich beizuwohnen.

Die Honorarrechnungen werden von den AkteurInnen in Düsseldorf an den Verein (in der Regel an die Kommune/den Senat) gerichtet. Die Abrechnung erfolgt nach geleisteten Stunden und der Rückerstattung eventueller Auslagen. Für die Transparenz des Projektes und das gegenseitige Vertrauen der ProjektmitarbeiterInnen ist es wichtig durchsichtige Honorarrechnungen zu stellen und alle Ausgaben deutlich zu benennen.

WICHTIG: Das (finanzielle) Grundgerüst als Basis für freie Arbeit muss stehen.

Wichtig für die Projektarbeit ist Kontinuität, das kann bedeuten, dass man an einem Tag oder an zwei Tagen in der Woche an der Schule sein sollte.

Exkurs 4: Vereinbarungen in Bremen
Am Vorabend wurde zwischen den Bremer Künstlerinnen Birte Endrejat und Doris Weinberger und der Direktorin der Städtischen Galerie Bremen, Rose Pfister, vereinbart, dass das Bremer Schulkunst-Projekt über den Etat „Kunst im öffentlichen Raum“ vorfinanziert wird und im weiteren Verlauf die Finanzierung über den Etat „Kunst am Bau“ gewährleistet wird. Beide Künstlerinnen sollen für die Anfangsphase einen Werkvertrag über je 4000,-€ erhalten.

6. Gespräch zur Gruppe VI: Resümee/Erwartungen an Schulkunst. Kunst verändert Schule e.V.
Abschließend werden die Wünsche der TagungsteilnehmerInnen an das Netzwerk „Schulkunst. Kunst verändert Schule e.V.“ gesammelt und festgehalten. Dieses ist Grundlage der Verhandlung von Schulkunst e.V. mit den interessierten Kommunen, von denen die Kosten getragen werden müssen. Die Robert Bosch Stiftung wäre für eine Mitfinanzierung ansprechbar.
1. Betreuung/Beratung (Expertenteam im Hintergrund für alle inhaltlichen, formalen und rechtlichen Angelegenheiten)
2. Begleitung/Supervision (gemeinsame Auswertungen in Form von regelmäßiger Supervision sowie Fachtagungen)
3. Verankerung/Netzwerk (Qualitätsgewinn und -sicherung durch Institutionalisierung)
4. Kompetenzgewinn (nach Projektabschluss soll die Kompetenz der eigenen Projektbetreuung gewonnen werden)
5. Professionalisierung