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FH Düsseldorf

Videodokumentation

Zusammenarbeit mit dem Fachbereich AV Medien/Film der Fachhochschule Düsseldorf

Am ersten Schultag nach den Sommerferien die Konstruktion der Terrasse filmen

Zum Zweck der Selbstreflexion und Evaluation soll eine Videodokumentation in Zusammenarbeit der Schüler/innen mit den Studierenden des Fachbereichs Design erarbeitet werden.
Vorausgesetzt ist, dass jede Art der Dokumentation subjektiv und damit immer über Blickwinkel, Interviewtechnik, Schnitt usw. einer Zielsetzung verpflichtet ist. Zur Objektivierung sollen Konzepte entwickelt werden, die verschiedene Blickwinkel auf den Formfindungsprozess und die Bewertung der Ergebnisse zulassen. Dies bezieht sich auf den gesamten Prozess der Filmherstellung, von der Aufnahme bis zur Postproduktion sowie der Verortung im Kontext der Medien.

Auch in der Videodokumentation soll das Prinzip eines nicht hierarchisch organisierten Gestaltungsprozesses Anwendung finden. Das bedeutet, alle Sichtweisen fließen gleichberechtigt in den Prozess des gegenseitigen Schauens und Verstehens und letztendlich auch in das Ergebnis ein. Die Aufgabe der Mentoren aus dem Bereich Kunst, Architektur, Film und Pädagogik ist es, ein Klima der Offenheit und Diskursfähigkeit zwischen den Gruppen zu erhalten und - wie ein Reflektor - gemeinsam konstruiertes Wissen für die Gruppe sichtbar und erfahrbar werden zu lassen. Ziel ist es, die Bewertungs- und Kommunikationsfähigkeit der Gruppen zu stärken und im Sinne des Begriffs der Emergenz aus dem Zusammenspiel der unterschiedlichsten Kontexte und Gestalterpersönlichkeiten neue Gestaltungsprozesse und Ergebnisse zu generieren.

Ãœber die Integration der Kinder in den Prozess der Filmherstellung
wird auch deren "Sicht auf die Dinge" kommuniziert. Im Sinne der Evaluation kann das Medium Video „sichtbar machen“, wie die einzelnen Schüler wahrnehmen, wo sie die Prioritäten in der Präsentation der Ergebnisse setzen und welche filmischen Mittel sie auswählen. Schulkinder, die bisher im Kontext des Gestaltens und Entwerfens mitgearbeitet haben, treten über die filmische Dokumentation aus diesem Prozess des „Machens“ heraus und gewinnen über ein bewusstes „Sehen und Zeigen“ Distanz.

Die gegenseitige Präsentation filmischer Entscheidungen aus den unterschiedlichsten Perspektiven und Kontexten (Schule, Kunst, Architektur, Film, Pädagogik) lässt die "Relativität des eigenen Blicks" erleben - Selbsterfahrung hier als ein Erleben der Differenz und der Auseinandersetzung im Diskurs. Auch Studierende des Bereichs Architektur und Video erfahren - indem sie nicht nur für oder über, sondern auch mit den Kindern arbeiten - neue Perspektiven der Wahrnehmung, der Gestaltung und der Dokumentation.

Anja Vormann