An welchen Kriterien sich das Projekt messen lassen will
Kunst/Ästhetik
Kunst im öffentlichen Raum schließt gesellschaftliche und soziale Prozesse mit ein. Formale Elemente zu entwickeln, die Raum für Veränderungen schaffen und diesen offen halten, ist die künstlerische Herausforderung.
Schule ist ein stark normierendes System. In jeder, auch in ästhetischer Beziehung. Das führt dort zu Enge und zur Verkümmerung von Entwicklungspotenzialen wo das Lernen und Begreifen von Normierung keinen Sinn ergibt. Die Blickrichtung zu ändern und den Reichtum, der in der Verschiedenartigkeit liegt wahrzunehmen, setzt Energie, Lebensfreude und Raum frei. Ästhetik entsteht, wenn Prozesse offen ihren Weg finden. Empathisches Handeln ist ästhetisch wahrnehmbar und führt wiederum zu Empathie.
- Strukturen aus der Situation heraus entstehen lassen
- Mit künstlerischen Mitteln gesellschaftliche Veränderungsprozesse anstoßen
- Utopie denken und umsetzen
- Erleben, dass alles veränderbar, gestaltbar, anders sein kann
- Die Normierung auflösen und Entfaltung ermöglichen
- Ästhetische Verantwortung übernehmen
- Ideen umsetzen
Architektur/Raum
Handeln findet im Raum statt. Flächen im Raum sagen aus, 'wem' der Raum gehört, wer ihn verändern darf, laden zur Nutzung und Aktivität ein oder auch aus. Schulräume werden traditionell von Flächen erfasst, die in der Pflege möglichst geringe Unterhaltskosten verursachen sollen und funktionalistisch ausgerichtet sind.
Ein Ziel wäre, Raum mit unbestimmter Zugehörigkeit zu schaffen, Raum der aneignungsfähig ist. Solche Orte können sich sowohl in der Schule selbst befinden als auch in den Außenanlagen. Eine ganz bestimmte funktionale Anordnung ist nicht erwünscht, vielmehr deren Wandlungsfähigkeit und die Zugänglichkeit für Schüler. Diese Orte haben die Kapazität immer wieder neu belebt zu werden, sie sind ihrem Wesen nach partizipativ.
- Die Typologie aus der Situation heraus entwickeln
- Räume unbestimmter Zugehörigkeit schaffen
- Räume schaffen, die die Kapazität zur Weiterentwicklung haben
- Räume schaffen, die individuelle und kollektive Lern- und Lehrprozesse ermöglichen
- Verantwortung für den eigenen Raum in dessen Entwicklung und Ergebnis implementieren
Pädagogik, Schulentwicklung
Schule lässt sich umgestalten. Jeder kann dabei einen eigenen Beitrag leisten. Manche sind prägender, manche ganz bescheiden. Dabei lässt sich erleben: Wir können mit unserer Energie und unseren Fähigkeiten etwas Erwünschtes und Anerkanntes zu dem System, in dem wir leben und arbeiten, beitragen. Es verändert sich dadurch nicht völlig, aber spürbar: es lebt.
- Entwicklungsoffenheit
- Prozessorientierung
- Die Leitenden sind auch Lernende
- aktives Lernen jeweils dessen, was nötig ist, um dem gemeinsamen Ziel möglichst nah zu kommen
- Über die Wirklichkeit, über das konkrete Handeln an Wesentliches kommen
- Utopie auf der Suche/Sehnsucht nach Wahrhaftigkeit
- Selbstwirksamkeit erleben
- Entwicklung von neuen Schulstrukturen
- Vertrauen in die Schülerinnen und Schüler und alle weiteren an Schule Beteiligten
- Individuelle Schule
Das Projekt vermittelt als grundlegende Erfahrung von Nachhaltigkeit: dass gemeinsames Planen zu real gebauter, ästhetischer und funktionierender Architektur führen kann.
Die Schülerinnen und Schüler planen selbst und übernehmen, so weit dies möglich ist, auch bestimmte Teile der Umsetzung. Erwünschte Spuren zu hinterlassen ist eine Erfahrung von Selbstwirksamkeit und begründet eine hohe Identifikation mit dem gemeinsamen Lebensraum Schule. Die Vernetzung sowie die gegenseitige Beratung und Unterstützung der Schülerinnen und Schüler unschiedlicher Schulformen haben zum erklärten Ziel, den Respekt und die Wertschätzung der Beteiligten untereinander durch gemeinsame zielorientierte Arbeit zu fördern.
Da die Kosten für die künstlerische Begleitung der Schülerinnen und Schüler gemäß städtischer Vorgabe aus den veranschlagten Bausummen aufzubringen sind, wird die kreative Leistung auch darin bestehen, ästhetische, funktionale und kostengünstige Lösungen zu entwickeln.